Warum Liebe endet: Eine Soziologie negativer Beziehungen (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) (German Edition)
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Warum Liebe endet: Eine Soziologie negativer Beziehungen (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) (German Edition)
dass der Kapitalismus viele Schauplätze des sozialen Lebens in Märkte und das soziale Handeln in eine reflexive Wahl und Entscheidungsfindung verwandelt hat.
Es ist ein Begehren, dem es eigentlich an einem Objekt mangelt und das aufgrund dieser Objektlosigkeit unersättlich ist.
Dies bringt eine besondere Form von Handeln hervor, ein Handeln, das in ständiger Bewegung ist, zugleich aber kein übergeordnetes Ziel verfolgt.
Durkheims Begriff der Anomie
Ein wählender Wille ist eine bestimmte Art von deliberativem Willen, der einer Welt gegenübersteht, die wie ein Markt strukturiert zu sein scheint, das heißt als eine ausgiebige Menge von Möglichkeiten, die das Subjekt ergreifen und wählen muss, um sein Wohlbefinden, seinen Genuss oder seinen Profit sicherzustellen und zu maximieren.
Die Wahl ist der Topos des Selbst, der die Freiheit mit dem 33Bereich des Markts und dem der Gefühle verbindet; sie ist der wichtigste Modus von Subjektivität in den Sphären des Konsums und der Sexualität.
Unter dem Einfluss des ökonomischen Denkens sind wir zumeist an positiven Akten der Wahl interessiert, an »Entscheidungsfindungen«. Dadurch ist unserer Aufmerksamkeit ein weitaus bedeutenderer Aspekt der Wahl entgangen, nämlich die negative Wahl: die Verweigerung, Vermeidung oder Aufkündigung von Bindungen, Verstrickungen und Beziehungen im Namen v
... See more»Die individuelle Freiheit kann am Markt nicht enden; wenn man die absolute Freiheit hat, zu kaufen und zu verkaufen, dann scheint es unlogisch zu sein, bei seinen Sexualpartnern, seinem sexuellen Lebensstil, seiner Identität oder seinen Fantasien irgendwo eine Grenze zu ziehen.«
Die Ordnung und Berechenbarkeit moderner Institutionen ist für weite Teile der Bevölkerung zerstört worden, routinemäßige und bürokratische Strukturen bestehen parallel zu einem durchdringenden und nagenden Gefühl der Ungewissheit und Unsicherheit.