Warum Liebe endet: Eine Soziologie negativer Beziehungen (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) (German Edition)
Eva Illouzamazon.com
Warum Liebe endet: Eine Soziologie negativer Beziehungen (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) (German Edition)
Sex spiegelte und verkörperte Machtverhältnisse und männliche Statuspositionen.
Gefühle wurden durch die Verinnerlichung normativer sozialer Urteile der Außenwelt erlebt.
Die Frage, wie und warum Akteure ihre Beziehungen zerstören, sich aus ihnen ausklinken, sie ignorieren oder vernachlässigen, ist umso interessanter, als es handfeste empirische Hinweise darauf gibt, dass Akteure im Allgemeinen »verlustscheu« sind.
Wie könnte die Begierde denn je ein festes Ziel finden, wenn sie nicht sicher ist, das zu behalten, was sie anzieht?
Indem sie die Individuen die Bedingungen ihrer Begegnung selbst aushandeln lässt und sie dabei kaum durch Regeln oder Verbote einschränkt, erzeugt diese Marktform eine weitverbreitete und tiefgreifende emotionale und kognitive Ungewissheit (Kapitel 3).
Die Wahl ist also eine der zentralen kulturellen Erzählungen des modernen Menschen.
Se34xuelle Begegnungen, die als Markt organisiert sind, werden gleichermaßen unter dem Vorzeichen der Wahl wie unter dem der Ungewissheit erlebt.
Die Ordnung und Berechenbarkeit moderner Institutionen ist für weite Teile der Bevölkerung zerstört worden, routinemäßige und bürokratische Strukturen bestehen parallel zu einem durchdringenden und nagenden Gefühl der Ungewissheit und Unsicherheit.
Sie organisieren und übersetzen das Begehren und die zwischenmenschlichen Beziehungen in eine schiere Angelegenheit der individuellen Wahl.