
Unverfügbarkeit

Diese Grundhaltung spiegelt sich auch im Verhältnis des modernen, urbanen Menschen zu den Dingen und Ereignissen um ihn herum; er begegnet ihnen im Modus einer Blasiertheit, die wir heute als Coolness beschreiben, d.h. in einer Haltung des Sich-bloß-nicht-beeindrucken-Lassens.
Hartmut Rosa • Unverfügbarkeit
Das Absurde liegt dabei weder in der Haltung des Subjekts noch in der Verfasstheit der Welt begründet, sondern in der Beziehung zwischen beiden:
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- Von dieser Dimension der (technischen und politischen) Weltbeherrschung lässt sich zumindest analytisch noch eine weitere Form des Verfügbarmachens unterscheiden, nämlich die Dimension des Nutzbarmachens bzw. der Indienstnahme.
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Meine These lautet, dass dieses institutionell erzwungene und kulturell als Verheißung und Versprechung fungierende Programm der Verfügbarmachung von Welt nicht nur nicht »funktioniert«, sondern geradewegs in sein Gegenteil umschlägt.
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Damit erweist sich die soziokulturelle Formation der Moderne also als gleichsam doppelseitig geeicht auf die Strategie der Verfügbarmachung: Wir sind strukturell (von außen) dazu gezwungen und werden kulturell (von innen) dazu getrieben, die Welt zum Aggressionspunkt zu machen; sie erscheint uns als das, was es zu wissen, zu erschließen, zu
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Tatsächlich lässt sich der ubiquitäre Kampf um Macht in allen Hinsichten als Kampf um Verfügungsgewalt und damit um Weltreichweite verstehen: Gleichgültig, ob es um direkte Befehlsgewalt, um ökonomische Ressourcen, um Verfügungsrechte oder um andere Formen der Herrschaft geht, Macht manifestiert sich stets in der Ausdehnung der eigenen
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Die Grundfrage der Soziologie der Weltbeziehung lautet dann: Wie ist dieses Etwas, das da gegenwärtig ist, beschaffen? Ist es gütig und bergend, ist es verlockend und verheißend, gleichgültig und kalt oder gar bedrohlich und gefährlich?
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Diese vier Momente des Verfügbarmachens – das Sichtbar-, Erreichbar-, Beherrschbar- und Nutzbarmachen von Welt – sind in den Basisinstitutionen der modernen Gesellschaft auf überaus solide Weise institutionalisiert:
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Die Welt als Resonanzpunkt