Psychologe Über Gender Und Krieg: „Männer Sind Verunsichert“

Den dritten Typ würde ich als bellizistische Furcht bezeichnen, jene Furcht nämlich, die das Schlachtfeld in die Gesellschaft verlegt, gewisse Gruppen als Quelle der Furcht bezeichnet (»kriminelle illegale Einwanderer«) und die Solidarität der Eigengruppe durch Feindseligkeit gegenüber der Fremdgruppe stärkt. Diese Art Furcht spielt oft verschieden

»Der wachsende Zusammenhalt einer Gruppe, die sich einer gemeinsamen Bedrohung ausgesetzt sieht, zeigt sich an drei Veränderungen im Charakter der Beziehungen innerhalb der Gruppe: zunehmender Respekt für Gruppenanführer, zunehmende Idealisierung von Binnenwerten der Gruppe und zunehmende Sanktionen für Abweichungen von gruppeneigenen Normen.«43 Da

Furcht erhält und rechtfertigt auch soziale Spaltungen zwischen gesellschaftlichen Gruppen, weil sie eine Logik der Feindseligkeit innerhalb der Gesellschaft etabliert. Sie verleiht Staat und Staatsführung eine paternalistische, beschützende Aura.

Eine solche Moderne bezeichne ich als »explosiv« – und nicht einfach nur als »unbehaglich« oder »repressiv« –, weil viele ihrer entscheidenden institutionellen Merkmale miteinander in Konflikt stehen und tiefe Spannungen und Widersprüche in den Subjekten hervorrufen.