
Saved by Daniel Wentsch
Ehrlich & Söhne – Bestattungen Aller Art
Saved by Daniel Wentsch
Er hielt einen Augenblick inne und dachte daran, dass seine Mutter das Essen für neun Kinder auf dem Holzherd gekocht hatte. Dass er mit dem Geruch von Schürholz aufgewachsen war und dass sie nach dem Krieg das Wasser noch anderthalb Jahre aus dem Dorfbrunnen in Obbach geholt hatten, wohin sie vor den Bombenangriffen aus Schweinfurt geflohen waren.
... See moreEs war einer von diesen Tagen, wie sie im Leben nicht sehr oft vorkommen. Ich konnte mich noch erinnern, wie ich als Kind das erste Mal merkte, dass ich glücklich war – und dass dieser Moment vergehen würde. Ich kannte das Wort »Wehmut« damals noch nicht, und deshalb war es ein unnennbares Gefühl, das ich da hatte: Genau dort zu sein, wo man sein w
... See moreUnd Katja hier im Garten mit mir. Nach fast zwanzig Jahren. Wie kam es eigentlich, dass Zeit in mancher Hinsicht nichts bedeutete? Ich musste wohl schief gelächelt haben.
Plötzlich wurde ihm bewusst, was er seit einiger Zeit immer öfter fühlte: Er war in seinem Leben an einem besonderen Punkt angelangt. Nachdenklich holte er den Tabak heraus und atmete den Duft ein, bevor er sich langsam eine Zigarette drehte. Jetzt. So hieß der Punkt. Jetzt bedeutete, dass ihm bewusst wurde, dass die Dinge, die man ein erstes Mal t
... See moreSein Vater hatte ihm gesagt, dass der Garten früher ein Friedhof gewesen war, und Sam stellte sich manchmal vor, dass alle Grabsteine im Lauf der Jahrhunderte immer tiefer gesunken waren, bis sie in der Erde verschwunden waren und nur noch Wiese geblieben war. Für einen Vierzehnjährigen, der eben begann, sich nach dem Unbedingten, nach Größe und na
... See moreJa. Es war schön. Ich freute mich auch, sie zu sehen. Es war ein Nachhausekommen. Und trotzdem wäre ich gerne noch weg geblieben, wäre lieber noch eine Nacht lang spazieren gegangen, hätte in einer Nachtbar getrunken, wo niemand mich kannte, hätte am liebsten eine Nacht lang kein einziges Wort gesagt. Aber aus irgendeinem Grund ging so etwas nicht.
... See moreIch rede mit Tieren nur, wenn ich allein bin. Eigentlich ist es mir peinlich. Eigentlich tun das nur Idioten, die ihre menschlichen Beziehungen nicht auf die Reihe kriegen. Aber dann musste ich an Vera denken und leicht selbstironisch grinsen.