Hingabe: Versuch über die Verschwendung (zu Klampen Essays) (German Edition)
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Hingabe: Versuch über die Verschwendung (zu Klampen Essays) (German Edition)
Sammler und Dilettanten sind Anti-Utilitaristen. Beide imaginieren weder einen Erfolg noch ein Ende ihrer Versenkung.
Beide Figuren versagen als agonale Subjekte in der Arena namens Gesellschaft, da sie die Standardskala von Prestige und Erfolg schlichtweg ignorieren und sich daran auch nicht messen lassen können.
Eine gute Tausendschaft zertifizierter Achtsamkeitscoaches schult allein in Deutschland ihre Mitmenschen in Besinnung und Resilienz. Die Sophistik hinter diesem Geschäft, für gerne so genannte Botschaften des Herzens ungeniert die Hand aufzuhalten, sei sogleich verziehen. Warum sollte man einer beratungssüchtigen Kundschaft Etüden des Innehaltens a
... See moreHingabe gleicht einer Ausflucht in die Wildnis. Normalität erscheint als banaler Zustand der Gesellschaft, dem jede aufregende Unmittelbarkeit abgeht. Wer dieser Langeweile entkommen möchte, bricht in Gefilde auf, in denen noch Unberechenbarkeit wartet.
In der Welt von Ratio und Zweck hat das Vermeiden von Verlusten den Rang eines Prinzips.
Drollig wirkt das Largo der Befindlichkeit nur, wenn es seine inhärente Selbstbezüglichkeit kaum mehr kaschieren kann, auch nicht unter Zuhilfenahme von buddhistischen Geschmacksverstärkern wie Achtsamkeit und Meditation.
Das erste, was der Hingabe zum Opfer fällt, ist der Konjunktiv.
Hingabe taugt nicht als Konzept oder Handlungsanweisung. Das unterscheidet sie von den derzeit allenthalben angepriesenen Lebenseinstellungen wie Resilienz, Achtsamkeit oder auch Resonanz.
In jedem Liebhaber steckt denn immer auch ein kampfesmüder Deserteur.